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sonstige Veröffentlichungen zum Datenschutz][Hauptseite]
"Jeder 200. Fluggast ist bewaffnet
Jahresbericht des Bundesgrenzschutzes. Für immer mehr Straftäter
werden Bahnhöfe zur Endstation ... Seit 1.
September letzten Jahres darf der BGS 'zur Verhinderung illegaler Einreise'
auf Bahngelände, in Zügen und auf Flughäfen 'verdachtsunabhängige
Kontrollen' vornehmen und dabei auch Personalpapiere überprüfen.
... Die Gültigkeitsdauer des Gesetzes ist auf fünf Jahre begrenzt.
Angesichts der überraschenden Fahndungserfolge wird allerdings schon
jetzt im BGS die Frage gestellt, 'ob Deutschland es sich leisten kann,
ab August 2003 wieder auf das Gesetz zu verzichten'." MoPo 9.6.99 S. 2
*
"Sicherheit ist ein Thema für die oberste Etage
... Zum Thema 'Enterprise Security' führte die MetaGroup, ein
weltweit tätiges IT-Consultingunternehmen, eine Studie bei 300 Anwendern
durch. ... So ergab die Studie unter anderem auch, daß den wesentlichen
Eigenschaften von Daten - nämlich Integrität. Vertraulichkeit
und Verfügbarkeit - keine herausragende Bedeutung beigemessen werden.
... Im Datenschutzbereich reichen die Befugnisse eine DV-Leiters in der
Regel nicht aus, um notwendige Entscheidungen durchsetzen zu können
. Die organisatorische Ansiedlung von 'Enterprise Security' auf Geschäftsleitungsebene
wird daher ausdrücklich empfohlen." HB 9.6.99 S. 59
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"Strafvollzug
Modellversuch für 'elektronische Fessel'
Eine versuchsweise Einführung der 'elektronischen Fußfessel'
soll auf der Frühjahrstagung der Justizminister aus Bund und Ländern
beschlossen werden." WELT 9.6.99 S. 4
"Fußfessel:
Die Bündnisgrünen lehnen die Einführung der elektronischen
Fußfessel ab. 'Sie wäre ein Einstieg in die Privatisierung des
Strafvollzugs'" BerlZtg 9.6.99 S. 7
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"Geo-Daten bieten völlig neue Einblicke
... die Möglichkeiten übergreifender Datennutzung und -kommunikation
sind bei weitem noch nicht ausgeschöpft, meint Hosrt Harbauer, beim
GIS-Anbieter Intergraph ... Die Bedeutung von Geo-Informationen unterstreicht
Harbauer mit dem Hinweise, daß 85 % aller Informationen einen räumlichen
Bezug haben: zum Beispiel Land, Stadt, Postleitzahl, Straße oder
Hausnummer. ... Den Zugriff auf GIS-Daten über die Infrastruktur des
World Wide Web kann sich Harbauer auf drei Ebenen vorstellen:
Übers Internet gibt es einen freien Zugriff für alle Bürger,
die z.B. eine Bauauskunft suchen.
Über ein Extranet wird die Nutzung für bestimmte Gruppen
erlaubt, z.B. Feuerwehr, Notare, Außenstellen.
Schließlich wäre über ein Intranet die ämter-
und abteilungsübergreifende interne Nutzung möglich.
Basis könnte ein Webserver (großer zentraler Rechner) mit
einem Data Warehouse (ein großes Datenbanksystem) sein, in das alle
ihre Daten einbringen. Das reicht dann von Katasterdaten über die
Daten der Stadtwerke bis zu Einwohnerdaten und sozialen Daten." HB 9.6.99
S. 59
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"Versteckte Spurensuche
Die amerikanische Polizei fischt Beweise aus dem Internet ...
Ausgerüstet mit Durchsuchungsbefehlen schaut sie sich die Online-Aktivitäten
von Verdächtigen an, beschlagnahmt Beweise bei Internet-Providern
und sichert Material, von dem die Betroffenen nie geahnt hätten, daß
es in die Hände der Polizei gelangen könnte. ... Mit einem Blick
in die Unterlagen der Provider kann sie sagen, wer jemanden bedroht und
wo er wohnt. Dies kommt sicher einer effektiven Strafverfolgung zugute,
wirft aber auch Fragen zum Schutz der Privatsphäre auf. 'Sie ist in
Gefahr', sagt Marc Rotenburg, Direktor des Electronik Privacy Information
Center (Epic). ... Für Bürgerrechtler und die Anwälte des
Rechts auf Privatsphäre gehen viele der Aktivitäten der Ermittlungsbehörden
im Internet zu weit. 'Online werden einfach viel mehr Dinge festgehalten,
als dies im normalen Leben überhaupt möglich wäre', sagt
Rotenburg." Tsp. 9.6.99 S. 30
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"Abhör-Skandal in der Türkei
Ankaras Polizeichef entlassen
Beamten droht Anklage wegen Telephonüberwachung" SZ 9.6.99
S. 9
LOKALES
NRW
"Datenschutz ermittelt an der Uni Essen
Personaldaten gingen an Studentenblatt - Streit zwischen Rektor
und Kanzler - Abgeordneter rügt Professer ... Jetzt hat sich der
Streit zwischen Kanzler und Professor vor der Landesdatenschutzbeauftragten
Bettina Sokol zugespitzt. Leidtragende ist die frühere wissenschaftliche
Mitarbeiterin und heutige Ehefrau des Gelehrten. Es besteht der - durch
ein rechtskräftiges Urteil des Landgerichts Essen gestützte -
Verdacht, Kanzler Lengers habe Angaben aus ihrer Personalakte dem Studentenblättchen
'Unicum Essen' zugespielt ... Die Veröffentlichung der Zeitenfolge
von Eheschließung und Geburten sollte offenbar die Moral in konservativen
Professorenkreisen entlarven. Die Datenschutzbeauftragte geht der Sache
hartnäckig nach. Im konkreten Essener Fall sieht gerade auch die grüne
Sprecherin im Wissenschaftsausschuß des Landtags, Ingrid Fitzek,
dringenden Aufklärungsbedarf. Immerhin zählt die Stärkung
und der Ausbau des Datenschutzes zu den Kernelementen der rot-grünen
Koalitionsvereinbarung in Düsseldorf. Mit einem sechsseitigen vertraulichen
Schreiben vom 16. April an den Rektor zieht die Beauftragte Sokol 'die
bisherige Sachverhaltsdarstellung der Universität/Gesamthochschule
Essen in Zweifel'." WELT 9.6.99 S. 6